Verfasst von
Deichgraf63 am 06. Juli 2006 11:54 (IP
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Wie die DLZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, wird
die Ampel für die Draisinenbahn installiert, diese ist
sogar mit Radar ausgerüstet, die den Aufenthalt einer
Draisine im Kreuzungsbereich überwacht.
Ab kommender Woche soll dann der Bahnhof in St.
Michaelisdonn der neue Startpunkt der Bahn sein.
St. Michaelisdonn – Seit zwei Tagen montieren die
Bauarbeiter an der Österstraße die neue Ampelanlage für
die Draisinenbahn. Diese ist Voraussetzung dafür, dass
der neue Bahnhof mit dem Waggon an der Poststraße
genutzt werden kann.
Die Idee, mit der Draisine am Bahnhof in St.
Michaelisdonn zu starten, ist so alt, wie das Projekt
selbst – rund zweieinhalb Jahre. Doch die Umsetzung hat
bis jetzt gedauert. „Wir haben viele Gespräche vor allem
mit der Bahn, aber auch dem Straßenbauamt geführt“,
sagte Bürgermeister Volker Nielsen. Auch er ist froh,
dass das Projekt sich dem Ende nähert. Wenn alles gut
geht, dann sollen die Draisinen ab Ende nächster Woche
vom Bahnhof aus starten. Damit würde die Strecke knapp
einen Kilometer länger als bisher. „Das verändert den
Fahrplan aber nicht“, sagte Renate Peters,
Geschäftsführerin der Marschenbahn Draisine GbR.
Jetzt heißt es Obacht geben für die Fahrzeugführer, die
durch St. Michaelisdonn fahren. Gestern wurde die Ampel
für die Querung der Draisinenbahn an der Österstraße
installiert.
Gestern haben Mitarbeiter der Firma Stuhr aus Lübeck die
Ampelanlage montiert, die nicht nur für die Draisinen,
sondern auch für Fußgänger eingerichtet wird. In den
kommenden Tagen soll die Ampel an das Stromnetz
angeschlossen werden. Wenn diese funktioniert, soll
nächste Woche der Umzug des Bahnhofs erfolgen, so dass
die Draisinen dann von der Poststraße aus starten.
Für die Draisinenfahrer bedeutet dies in Zukunft: Sie
müssen erst auf einen Schalter drücken, bevor sie über
die Österstraße fahren. Danach schaltet die Ampel für
den Verkehr auf der Landesstraße auf Rot. Ist die Fahrt
für die Draisine freigegeben, müssen beide Schranken per
Hand geöffnet und dann auch wieder geschlossen werden.
„Dies dient zur Kontrolle, damit die Autos nicht Grün
bekommen, bevor die Draisine vorbeigefahren ist“,
erläuterte Rainer Schade, Technischer Leiter der Firma
Signalbau Huber in Kiel.
Zur weiteren Sicherheit werden vier Radardetektoren
installiert, die ebenfalls kontrollieren, ob sich eine
Draisine im Bereich des Übergangs befindet. „Sicherheit
steht an erster Stelle“, betonte Nielsen. Schließlich
sei die Österstraße sehr stark befahren. Außerdem würde
dort oft mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren.
Diese Sicherheit lässt sich die Gemeinde auch einiges
kosten. So schlägt die Ampelanlage mit einer Summe von
rund 17 000 Euro zu Buche. Das seien zwar knapp 4500
Euro mehr als bei den ersten Berechnungen, aber dafür
sei dies eine vernünftige Lösung auch für die Fußgänger,
sagte Nielsen. Bezuschusst wird das gesamte Projekt
inklusive Ampelanlage zu 70 Prozent mit EU-Geldern.
Insgesamt sind im Gemeindehaushalt für den Umzug des
Draisinenbahnhofs und für einen neuen Waggon samt Umbau
37 000 Euro veranschlagt.
Zudem erhofft sich Nielsen „eine Verkehrsberuhigung
durch die Ampel“. Lange Staus während der
Hauptverkehrszeit befürchtet Nielsen dagegen nicht. „Die
Draisinen sind selten in der Woche zur Hauptverkehrszeit
unterwegs. Sie fahren vor allem am Wochenende“,
argumentierte der Bürgermeister. Sollten einige Auto-
oder Lkw-Fahrer die Wartezeit aber doch als zu lang
empfinden, könnten diese ja über Marne fahren, schlägt
Volker Nielsen vor und erhofft sich davon sogar einen
positiven Effekt für St. Michaelisdonn.