Märkische Allgemeine 12.03.2010
Draisine-Fahrer können an allen Tagen in Fürstenberg und Templin ihre Tour beginnen
FÜRSTENBERG - Die Draisinenstation am Fürstenberger Weidendamm erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. Anfang April will die Erlebnisbahn Zossen als neuer Eigentümer der Strecke zwischen Fürstenberg und Templin in die Saison starten.
Stammgäste der Tour können sich auf eine lang ersehnte Neuerung freuen: Endlich fällt in der neuen Saison die komplizierte und nur schwer zu merkende Einteilung der jeweiligen Startpunkte nach geraden und ungeraden Tagen weg. Jetzt kann jeder nach Lust und Laune einen Termin im Kalender aussuchen, sich für Fürstenberg oder Templin entscheiden und dann eine Draisine buchen.
In Templin erhalten die muskelbetriebenen Fahrzeuge täglich zwischen 9 und 12 Uhr freie Fahrt bis ins 17 Kilometer entfernte Hohenlychen, wo es ab 14 Uhr wieder zurückgeht. Fürstenberg bietet sogar eine Vor- und eine Nachmittagstour an. Hier begeben sich die Teams auf den Draisinen zwischen 9 und 11 beziehungsweise 14.30 und 15.30 Uhr auf die Tour ins zwölf Kilometer entfernte Hohenlychen. Spätestens um 14 beziehungsweise 18.30 Uhr muss die Draisine wieder am Startpunkt stehen.
Hinter den neuen Regelungen steht der Betreiberwechsel. Die junge Mannschaft der Erlebnisbahn zwischen Zossen und Jüterbog im südlichen Berliner Umland hat jetzt so viel Spaß am Draisine-Unternehmen gefunden, dass sie sich voller neuer Ideen nun zusätzlich in den Brandenburger Norden begeben hat. „Wir haben uns regelrecht in die Draisinen verliebt und erleben mit unseren Gästen viel Freude“, sagt Geschäftsführer Jan Jähnke. „Deshalb führen wir jetzt auch gern in der Uckermark und in Oberhavel Regie und wollen den Service nach einer gewissen Einarbeitungszeit weiter verbessern.“ So tüfteln die jungen Leute am Einsatz von normalen Tourenfahrrädern zum Antrieb der Draisinen. Den Gästen sollen auf jeden Fall mehr Erlebnisse als nur das Strampeln auf dem Schienenstrang geboten werden.
Doch schon jetzt müssen sich die Touristen nicht die ganze Zeit an ihre ausgeliehene Draisine klammern. Entlang der Strecke finden sich 15 Rastplätze, an denen das Gefährt einfach aus den Schienen genommen und angeschlossen wird. Dann steht dem Picknick im Grünen, der Pilzsuche oder einem Bad in einem See nichts im Wege. Außerdem wäre es viel zu schade, einige außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten zu verpassen. So lohnt der für sein Weihnachtspostamt und seine beeindruckende Klosterruine bekannte Erholungsort Himmelpfort einen Abstecher oder das Kirchlein im Grünen in Alt-Placht. Der traditionsreiche Erholungsort Lychen wiederum hält die Erinnerung an die Flößerei wach und bietet ein sehenswertes Museum.
Die Rastplätze eignen sich auch zum Überholen anderer Draisinenfahrer. Schulklassen und andere Kindergruppen erhalten genauso Rabatt wie Touristen mit dem Brandenburg-Ticket der Deutschen Bahn. (MA)
Stand: 22.03.14