Streckenbeschreibung
Die Bahnstrecke mit der
Streckennummer 1963 ist 42 km lang,
eingleisig und nicht
elektrifiziert. Sie zweigt im Bahnhof Uelzen
nordwärts bei Weiche (W) 118 von der
Bahnstrecke Hannover–Hamburg ab und verläuft
parallel dazu bis unter die Brücke der
Bundesstraße 4, die beide Strecken überquert. Dort
schwenkt sie in einem weiten Bogen, dem Dannenberger
Bogen, nach Nordosten in Richtung Dannenberg. Die
Strecke überquert im weiteren Verlauf den
Elbe-Seitenkanal und führt im
Landkreis Uelzen durch die Gemeinden
Oetzen,
Weste und
Stoetze. Ab Weste verläuft die Bahnstrecke in
östlicher Richtung durch den
Drawehn und führt durch die
Lüchow-Dannenberger Gemeinden
Zernien und
Karwitz. Nach Überqueren der
B 248a verläuft das Gleis im weiteren
Streckenverlauf parallel zur
Bahnstrecke Lüchow–Dannenberg Ost (heute
Jeetzeltalbahn). Beide Strecken kreuzen die
B 191 und den Fluss
Jeetzel. Südlich des Bahnhofs am Abzweig
Dannenberg West bei W 2 mündet die Strecke
Uelzen–Dannenberg in die Jeetzeltalbahn.
Auf dem knapp 15 km langen Stück zwischen Zernien und
Dannenberg besteht ein Höhenunterschied von gut 65 m,
die maximale
Neigung beträgt etwa 10 ‰.
Markantestes Bauwerk an der Strecke ist kurz hinter dem
Scheitelpunkt auf 81,5 m
ü. NN das mitten im Wald gelegene, aus drei Bögen
bestehende
Viadukt über die
B 191 westlich von Pudripp.
Die Strecke ist heute noch fast vollständig erhalten,
aber nicht mehr befahrbar. Mehrere Bahnübergänge wurden
überasphaltiert und die Strecke ist in vielen Bereichen
zugewuchert. An mehreren Straßenkreuzungen wurde der
Schienenstrang getrennt (z. B. in Molzen und Weste). Nur
ein kurzer Streckenabschnitt vom Bahnhof Uelzen bis an
den Elbe-Seitenkanal wird noch befahren. In diesem
Abschnitt befinden sich die Aufstellgruppe der
metronom Eisenbahngesellschaft, das zentrale
Betriebswerk der
Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) für die Wartung
der metronom-Doppelstockzüge und der Anschluss der auch
von der OHE betriebenen Hafenbahn Uelzen.
Betrieb
Der
Personenverkehr wurde am 30. Mai 1975 eingestellt,
der fahrplanmäßige
Güterverkehr im Frühjahr 1993. Die Strecke wurde am
1. Juni 1996 stillgelegt.
Am 1. Januar 1989 wurden die ganzjährigen
durchgehenden Güterzüge zwischen Dannenberg und Uelzen
eingestellt. Auf dem Streckenabschnitt Uelzen–Weste und
zurück verkehrte ab dem Zeitpunkt nur noch bedarfsweise
am frühen Nachmittag ein mit einem Triebfahrzeug der
Reihe 212 bespannter
Übergabegüterzug. Der Gleisanschluss des
Kartoffellagers in Pudripp musste aufgrund vertraglicher
Vereinbarungen weiter bedient werden. Das geschah bis
zum 1. August 1989 bei Bedarf in den Morgenstunden durch
einen Übergabezug von Dannenberg Ost aus, der von einer
Kleinlokomotive
Köf III (Baureihe
332 oder 333) gezogen wurde. Nur noch während der
Rübenkampagne verkehrte nachmittags von Montag bis
Freitag ein mit einer 212 bespannter durchgehender
Nahgüterzug Uelzen–Dannenberg Ost und zurück. Der
Ausnahmetarif für Zuckerrüben wurde nach der Kampagne
1992 bundesweit von der
Deutschen Bahn gekündigt und die Güterabfertigung in
Uelzen im Frühjahr 1993 aufgelöst. Damit endete auch der
bedarfsabhängige Güterverkehr auf der Strecke. Offiziell
wurde der Güterverkehr Dannenberg bis Weste am 29. Mai
1994 und Uelzen bis Weste am 1. November 1995
eingestellt.
Nach der Einstellung des Güterverkehrs verkehrten nur
noch gelegentlich Züge, die
radioaktiven Abfall für das
Atommülllager Gorleben transportierten. Dazu gehörte
auch der zweite
Castortransport am 8. Mai 1996, der gleichzeitig der
letzte Zug auf der Strecke war.
Am 18. April 2009 gründete sich in Weste-Bahnhof der
„Förderverein Ostheide-Elbe-Bahn e.V.“ mit dem Ziel der
Bewahrung und Reaktivierung der Strecke.